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Pressearbeit ist mehr als Pressemitteilungen zu verfassen und zu verteilen – soviel ist klar. Du hast den Content-Plan für Social Media erstellt und die Themenpläne der Medien durchforstet, auch sämtliche Termine für (Online-) Events eingeplant? Das ist gut. Aber vor lauter Medien- und Social Media-Update geraten manchmal einige erfolgreiche PR-Instrumente in Vergessenheit, die schon immer zum gut bestückten Werkzeugkasten der Pressearbeit gehörten.  Vielleicht hast du nicht oder nicht mehr an diese fünf Optionen gedacht, die ich dir hier für deine Planung ins Gedächtnis rufe. Damit ist dir wertvoller Content sicher.

Diese fünf Optionen solltest du nicht vergessen und initiativ anstoßen für deine PR-Planung:

1. Wettbewerbe, Auszeichnungen, Awards: vorausschauend planen

Bei welchen Auszeichnungen hat sich das Unternehmen bislang beworben, welche neue sind eventuell dazugekommen? Auszeichnungen und Preise sind wichtige Faktoren in puncto Glaubwürdigkeit. Denn ihr Anspruch ist es, dass sie nach objektiven Kriterien verliehen werden. Es gibt verschiedene Sparten. Hier einige Anregungen für Kategorien bei Preisen, Awards, Auszeichnungen:

• Soziale Verantwortung
• Umwelt
• familienfreundlicher Arbeitgeber
• fachliche Exzellenz, Innovation – z.B. „Produkt des Jahres“ der Branche
• Design
• Qualität
• Rating Certificates für sehr gute Bonität und stabile wirtschaftliche Unternehmenssituation
• gelungenes B2B-Marketing, digital und analog
• Auszeichnungen durch namhafte Kunden

Eine Auszeichnung oder Preis zu erhalten heißt, dass das Unternehmen besser ist als andere bzw. etwas anders gelöst wurde als in anderen Unternehmen, das bemerkenswert ist. Auf jeden Fall sind Preise hilfreich, den guten Ruf des Unternehmens zu untermauern und zu verbreiten.

Qualitätssiegel und tolle Auszeichnungen solltest du prominent auf der Homepage platzieren.

Bewerbung gezielt angehen

Recherchiere die Wettbewerbe/Auszeichnungen und sprich mit der Geschäftsleitung ab, für welche ihr euch mit welcher guten Leistung bewerben solltet. Und auch, welche Fachkraft dich dabei je nach Thema unterstützt. Ist die Bewerbung erfolgreich, gibt es auf jeden Fall Content für deine Kommunikationskanäle. Aber auch die Bewerbungsphase ist interessant für die Stakeholder des Unternehmens. Nicht zuletzt werden die MitarbeiterInnen den Ausgang eines Wettbewerbs gespannt verfolgen.

2. ALTE Produkte: Neuigkeiten recherchieren und weitergeben

Ja, du liest richtig. Hier geht es um die „alten“ Produkte, oft die guten „Cash Cows“ in einem B2B-Unternehmen. Die meisten PR-Agentur-Kunden denken bei PR an ihre neuen Produkte. Aber auch die alten liefern häufig Neuigkeiten, die den Produktverantwortlichen oft gar nicht als PR-relevant bewusst sind.

Die Produktmanager sollten dich regelmäßig informieren über:

  • neue Features
  • neue Anwendungsgebiete
  • neue Versionen
  • Aufnahme in eine Vergleichsstudie, Marktübersichten und -analysen
  • Auszeichnung für ein Produkt

Gerade wenn Neuerungen daher rühren, dass Kunden sich etwas Bestimmtes wünschten und neue Anforderungen gestellt haben, die gelöst werden konnten, ist das ein erzählenswerter neuer Content. 

In der Regel wirst du einen Jour fixe mit KollegInnen machen, um Neuigkeiten zu erfahren. Aber auch wenn es gemeinsame Meetings gibt: Du bist sozusagen die Journalistin im Unternehmen, die stets auf der Suche nach interessanten neuen Themen ist und dafür das richtige Gespür mitbringt.

3. Personalien: Neueinstellungen veröffentlichen

Eine Neueinstellung von Führungskräften ist ein prima Aushängeschild für eure Reputation als interessanter Arbeitgeber. In der Rubrik „Personalien“ der Lokalpresse oder im IHK-Magazin u.ä. – auch online – zeigt das zum einen, dass euer Unternehmen wächst und attraktiv für neue, qualifizierte Mitarbeiter ist. Zum andern eröffnet die Personalie die Chance für ein Interview durch ein Fachmedium. Dabei können Expansionspläne zur Sprache kommen, wenn nach den Gründen für die Einstellung gefragt wird und ihr könnt signalisieren, dass das Unternehmen offen für Einstellungen ist.

 

Personal Einstellungen in der Pressearbeit nutzen

Crossmedial einsetzen

Natürlich nutzt du die Meldung zu einer Personalie auch für eure Webseite, Social Media (wenn die Einwilligung durch die Person vorhanden ist) und im Newsletter. So werden auch die Kunden über neue MitarbeiterInnen auf professionelle Weise informiert.

Hier die Seite des Industriemagazins mit einigen Beispielen zu veröffentlichten Personalien: https://industriemagazin.at/tag/Personalia

4. Referenzen frühzeitig sichern und einplanen

Abgesehen von Neuigkeiten zu Unternehmen, Produkten und Content zu eurer Themenführerschaft geht es in der PR immer wieder um Kunden: Kundengewinnung, erfolgreiche Kundenzusammenarbeit, Projekte mit Produkten und Services im Anwendungsfall beim Kunden. Kunden wirst du als Testimonials, als Referenz, also immer wieder brauchen.

Case Study (erfolgreiches Projekt) und Success Story (Zusammenarbeit mit dem Kunden allgemein) sind dabei die gängigen Formate. Auch schwer erklärbare Produkte und Leistungen können hier im Anwendungsfall kurzweilig vermittelt werden.

Testimonials und Kundenreferenzen im Vertrag

Das weißt du alles schon? Aber das ist dir vielleicht noch nicht bewusst: Viel Ärger bleibt dir erspart, wenn schon beim Kaufabschluss einige Punkte zum Thema Referenzen mit dem Kunden abgeklärt werden. Wenn möglich sollte in dem Vertrag stehen, wie z.B. Logos und Namen sowie Position von Ansprechpartnern verwendet werden. Und wenn möglich wo: in welchen Medien und Formaten, offline und online (Newsletter, Webseite, Broschüren, Pressemitteilung, Referenzentafel im Eingangsbereich…. ) Das würde dir schon einige Freigabeschleifen ersparen.

Sprich dich dazu mit dem Zuständigen vom Vertrieb bzw. der Geschäftsführung ab. Im Idealfall lassen sie sich zu den üblichen Klauseln beim Thema Referenzmarketing professionell vom Rechtsanwalt beraten.

Case Study oder Success Story zeigen in der B2B-Markenkommunikation am besten, wie das Unternehmen praxisrelevante Herausforderungen gemeistert hat. Der Content kann vielfach verwendet werden. Auch daher lohnt es sich, sich genauer mit dem Thema „Referenzmarketing“ zu beschäftigen und – meist gemeinsam mit KollegInnen aus Vertrieb und/oder Projektmanagement – diese etwas aufwändigeren Projekte anzustoßen.

5. Expertenstatement: schnell sein und zu Wort melden

Es gibt aktuelle Themen oder Neues aus der Politik, dass direkt die Branche des Unternehmens betrifft, für das du Pressearbeit betreibst? Beispielsweise Neues zu Arbeit 4.0, Entwicklung des Handels, neue Energie, Förderprogramme, Künstliche Intelligenz, Big Data….

Das kann ein guter Anlass sein, ein Statement zu eurer Sicht zu dem Thema gemeinsam mit der Geschäftsleitung zu formulieren. Denn nicht vergessen: Zu vielen Themen, die eure Branche betreffen, sitzen die Experten nicht in den Talk Shows, sondern bei euch in der Chefetage! Die Sichtweise eines Experten/ einer Expertin kann wertvoll für die Redaktionen und die Leserschaft sein.

Am besten hast du eine Kurzbiographie zur Person und ein schickes Portätfoto stets parat. Wenn du es zusammen mit dem Statement (oder auch O-Ton genannt) an die passenden Medien verschickst, gibst du im Betreff der E-Mail „Expertenstatement“ an sowie gleich den aktuellen Anlass, weshalb du dich an die Presse wendest. Auf einer DinA4-Seite folgen dann Fragestellung und Antworten.

Veröffentlichung

Mit etwas Glück wird das Statement veröffentlicht – meist im Rahmen eines größeren Beitrags zu dem Thema – oder es folgt eine Interviewanfrage. Bei solchen Presseinformationen ist es auch sinnvoll, entsprechende TV- und Radiosender zu bedienen. In den eigenen Kanälen weist du auf die Veröffentlichungen dann hin.

Sollten Medien nicht auf euer Statement reagieren, ist es nicht verloren und du kannst es auf den eigenen Kanälen veröffentlichen. Das hat nicht das gleiche Gewicht wie eine Veröffentlichung durch Dritte, wird aber je nach Thema für bestimmte Zielgruppen interessant sein.

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